Geschichtlicher Hintergrund

Das Kooikerhondje zählt in den Niederlanden zu einer der ältesten Hunderassen. Man geht davon aus, dass spanische Edelleute während ihrer Herrschaft in den Niederlanden, die bunten „Vogelhunde“ mitgebracht haben.

Der heutige Name stammt vom Wort Kooi ab, welches eine Vogelfanganlage bezeichnet. Näheres hierzu finden Sie unter Entenkooi. Im Mittelalter bis in die Neuzeit war diese Art der Vogeljagd ein einträgliches Geschäft.

Zudem überzeugte der kleine Spaniel durch sein fröhliches, zugewandtes und kooperatives Wesen. Ein Grund, für das zu dieser Zeit erstaunlich hohe Ansehen, des im Volk beliebten Hondjes.

Niederländische Meister des 16. und 17. Jahrhunderts malten diese – unverkennbar unserem heutigen Kooikerhondje ähnelnden – kleinen Spaniels daher gerne als Familienhund in Öl:

Auswahl zweier Gemälde von Jan van Stehen
Auswahl zweier Gemälde von Hendrik Martens

In Delft liegt auf dem Grabmal des Prinzen Wilhelm von Oranien (1533-1584), den die Niederländer als „Vater des Vaterlandes“ ehren, sogar ein Kooikerhondje in Marmor gehauen.

Die Geschichte erzählt, das wachsame Hondje leckte dem Prinzen im Schlaf über sein Gesicht, wodurch ihm die Flucht vor dem Mordanschlag der Spanier gelang. Anfangs nannte man das Kooikerhondje daher auch: Prinzenhondje. Einen weiteren Mordanschlag konnte es leider nicht verhindern. Man sagt, das Kooikerhondje sei aus Kummer über den Tod seines Herren gestorben.

Hendrick de Keyser errichtete 1614-1623 ein Mausoleum; darin liegt Wilhelm von Oranien und zu seinen Füßen das Hondje.

Nachdem die Rasse dann beinahe ausgestorben war, hat Frau M.C.S. Baronesse van Hardenbroek van Ammerstol im Jahr 1942, während des zweiten Weltkrieges, begonnen die eigentliche Zucht dieses kleinen, Spaniel artigen Hundes aufzubauen.

Baroness van Hardenbroeck van Ammerstol

Mit Hilfe eines fahrenden Händlers, dem sie eine Abbildung des Typ Hundes mitgab, gelang es ihr, einige Exemplare aufzuspüren; u.a. ihre Hündin Tommie aus Westfriesland, die als Stammmutter der heutigen Kooikerhondje gilt.

Stammoeder Tommie

Der erste Wurf mit vier Welpen von Tommie und Bennie (Abstammung unbekannt) wurde unter dem Züchternamen van Walhalla 1942 erfasst.

Am 18.06.1966 genehmigte der Raad van Beheer (Dachverband in den Niederlanden), den vorläufigen Standard. National wurde das Kooikerhondje am 20.12.1971 als Rasse anerkannt. Durch den Federation Cynologique Internationale (FCI) erfolgte die weltweite Anerkennung als Rassehund erst am 30.01.1990 und obwohl das Kooikerhondje nicht jagd, sondern seine Aufgabe ist, Enten zu locken, wird es der FCI Gruppe 8, Wasser und Stöberhunde, Sektion 2 zugeordnet.

In Deutschland wurde 1994 die Interessengemeinschaft für Kooikerhondje (IGK) gegründet. 1996 erfolgte der erste Wurf in Deutschland aus der Zuchtstätte „von Chiccostein“. 2004 wurde aus dem IGK der Deutsche Club für Kooikerhondje (DCK) e.V. und 2008 wurde der DCK ordentliches Mitglied im Verband für das Deutsche Hundevesen (VDH) e.V..