Was Sie wissen sollten

und kurz zur Körperpflege

Wissenswertes über das Wesen und Verhalten eines Kooikerhondjes sowie zu seiner Erziehung, was dem kleinen Hondje Freude bereitet und geeignete Hobbys sind, konnten Sie bereits unter Alles über Tany erfahren.

Zu all dem und den folgenden Themen gibt es u.a. gute Fachliteratur; machen Sie sich schlau… Sie werden überrascht sein und es zahlt sich aus: in Zuneigung, Vertrauen und Folgsamkeit!

 

Das Kooikerhondje ist ein sensibler und sehr liebebedürftiger, aufmerksamer und intelligenter Hund. Im Haus ist es zufrieden und ruhig – braucht aber ausreichend körperliche und geistige Beschäftigung.

Um seine Lebensfreude und Lernfähigkeit zu erhalten, ist für das feinfühlige Kooikerhondje eine ausgeglichene, ruhige und souveräne Führung auf der Basis inniger Bindung und ein auf Belohnung basierendes Training Voraussetzung. Nur so wird die Erziehung gut gelingen und Hund wie Halter Freude machen!

Streit und laute Worte verstören das Kooikerhondje. Härte ist absolut fehl am Platz! Damit erreichen Sie, dass Ihr Tier unsicher, verängstigt, ggf. sogar unberechenbar wird und Ihnen nicht vertrauen kann.

Strafen, womöglich noch im falschen Moment und ohne positive Gegenkonditionierung, die ein Hund schnell falsch verknüpft, sind gefährlich und deren Folgen – auch für fremde Personen oder Tiere – unvorhersehbar!

Alles Negative was das Kooikerhondje in Ihrer Nähe erfährt, wird es verinnerlichen und auf Distanz gehen: Anstatt z.B. gerne nah an Ihrem Bein zu laufen, wird es einen sichern Abstand wählen; in bedrohlichen Situationen wird das Hondje flüchten und nicht den Schutz bei Ihnen suchen.

Versuchen Sie, egal in welcher Situation, ein ausgeglichener, kompetenter und richtungsweisender Sozialpartner zu sein. Reflektieren Sie stets auch Ihr eigenes Verhalten. Sprechen Sie Ihren Hund freundlich an. Befehle und Druck führen zu Meideverhalten.

Deuten Sie die Körpersignalen Ihres Hundes richtig und versuchen Sie selbst in Ihrer Körpersprache verständlich zu sein: Laden Sie das Hondje zum Kommen ein – gehen Sie z.B. in die Hocke, breiten die Arme aus und beugen sich nicht bedrohlich nach vorn.

In angespannten Situationen oder als Jagdersatz, bietet das Kegeln und Suchen von Leckerchen einen schönen Ausgleich. Beim Spaziergang kooperiert Ihr Hund gerne, wenn Sie an seinem Tun interessiert sind und sich mit Ideen einbringen. Bedürfnisse, die Ihrem Hund guttun, nicht gefährlich oder verboten sind, sollten Sie ihm lassen: Wälzen auf einem toten Frosch, schnüffeln an Kot, Fundstücke apportieren, übermütiges Buddeln im Sand…

Kein Hund kann unbegrenzt seine Handlungen und Emotionen kontrollieren oder seine natürlichen Bedürfnisse unterdrücken – auch Sie würden irgendwann platzen und unverhältnismäßig reagieren!

Die sogenannte Impulskontrolle ist anstrengend und kann z.B. bereits durch das Warten vor dem Futternapf verbraucht sein. Bei einer anschließenden Hundebegegnung könnte es dem Tier dadurch z.B. unmöglich werden, sich erneut zurücknehmen. Hier heißt es, maßvoll Prioritäten setzen!

Bitte richten Sie das Umfeld Ihres Welpen so her, dass es gar nicht zu negativen Verhalten kommt. Bieten Sie ihm geeignete Kauartikel und fordern Sie unerwünschtes Verhalten niemals heraus: Lassen Sie nichts Fressbares stehen und räumen Sie weg, was verboten ist, z.B. Schuhe. Haben Sie gerade nicht die Zeit aufzupassen, ist ein nett eingerichteter Zimmerzwinger ein sicherer Wohlfühlort für den Welpen.

Beobachten Sie Ihren Freund und FIXIEREN Sie sich auf das POSITIVE VERHALTEN.
Loben und bestärken Sie ihn immer wieder für alles was er gut macht – nichts ist selbstverständlich!
So lernt das Hondje mit Motivation, was richtig ist, schenkt Ihnen AUFMERKSAMKEIT und VERTRAUEN.

 

 

Auch wenn das Kooikerhondje keinen ausgeprägten Jagdtrieb hat, empfehle ich frühzeitig an einem Jagdkontrolltraining, ggf. Webinar teilzunehmen!

Jedes Objekt (Fahrrad, Kinder), das sich bewegt löst Jagdtrieb aus. Im Training wird die Reizwirkung schrittweise minimiert, die Zeit des Fixierens verlängert und seine Erregtheit so weit heruntergefahren, dass das Verhalten durch Signaleinwirkung (Sitz, Steh, Langsam, Rückruf) abgebrochen werden kann.

Hierzu sind strukturierte Spaziergänge u.a. mit Such- und Apportierspielen, ein perfekt aufgebauter Rückruf, die Orientierung am Halter und die Kooperation mit ihm sowie ein gutes Impulstraining wichtig. Auslastung durch Stöbern, Objektsuche, Mantrailing sind von Vorteil.

Achten Sie unbedingt darauf, dass Ihr Hondje weder im Freilauf noch an der Leine einen Jagderfolg hat; dazu zählt auch das Graben nach Mäusen. Es gilt dies sofort abzubrechen und auf einen funktionalen Verstärker (z.B. Felldummy) umzulenken!

Zeigt Ihr Hund Jagdverhalten, indem er z.B. ein Reh, Huhn… fixiert, versuchen Sie den Moment des ruhigen Schauens zu bestätigen (Klicker), dreht der Hund sich zu Ihnen um – super; jetzt machen Sie sich zum interessanteren Objekt, lassen Sie ihn z.B. eine gefüllte Brötchentüte jagen und zerfetzen. Beginnen Sie mit dem Training an einem Rehgehege, Hühnerstall…

Haben Sie Ihren Hund vom Wild abgerufen, ist es wichtig, ihn mindestens 10 Sekunden lang zu begeistern, und zwar mit dem, was er verpasst hat. Trainieren Sie den Rückruf immer auch an Orten, wo Ihr Hund Jagdobjekte gesichtet hat.

Wichtige Hinweise und Tipps:

Machen Sie dem kleinen Hondje vom ersten Tag an deutlich, was richtg und falsch ist. Setzen Sie ihm körpersprachlich – ähnlich wie es die Mutterhündin tut – Grenzen. Schränken Sie den Welpen auch räumlich ein und legen Sie im Haus sowie Garten Tabuzonen fest. Zu viel Freiheit überfordert das kleine Wesen – Kinder brauchen Grenzen, faire Regeln die Struktur schaffen und Sicherheit bieten! Sicherheit schafft VERTRAUEN und BINDUNG. Geben sie diese Ihrem Hund immer und überall, er muss sich in jeder Situation auf Sie verlassen können. Es ist Ihre Aufgabe dabei gelassen zu reagieren, z.B. bei Hundebegegnungen. Unsicherheit und Anspannung überträgt sich unmittelbar auf das Tier und es wird versuchen selbst zu regeln… Schaffen Sie Wohlfühlzonen und Rückzugsmöglichkeiten, z.B. in einer Hundebox als sichere Höhle Zuhause und unterwegs.

Das Kooikerhondje geht nicht gleich auf Jedermann zu. Es ist gegenüber Fremden und Kindern zunächst zurückhaltend. Hat er diese erst ins Herz geschlossen, ist seine Zuneigung jedoch kaum zu bremsen. Gefragt ist Geduld und Gefühl fürs Tier. Geben Sie ihm auch bei Hundebegegnungen unbedingt den Abstand, den es braucht – überreden Sie ihr Hondje nicht zu Kontakten, die ihm unangenehm sind. Erkennen und akzeptieren Sie seinen Individualabstand und sichern Sie diesen, das schafft Vertrauen. Drängen Sie fremde Hunde weg, die auf Ihr Kooikerhondje zustürmen oder es an der Leine kontaktieren. Lassen Sie es in derartigen Situationen nicht allein!

Für das Glück ihres Hundes sind gemütliche Spaziergänge ohne Leine mit ausreichend Zeit zum Schnüffeln sowie sinnvoller Beschäftigung – wie das Apportieren ausgelegter Dummys – ein Muss. Mit Joggen, Fahrradfahren oder Werfen tun Sie Ihrem Tier nichts Gutes. Schleudern Sie z.B. einen Ball, fördern Sie damit nicht das Apportieren, sondern das Hinterherlaufen von sich wegbewegender Beute und erziehen Ihren Hund dazu, wahllos und unkontrolliert zu hetzen! Außerdem wird das Tier zunehmend in Erregung und Erwartungshaltung versetzt. Sie puschen Ihren Freund hoch und machen ihn vereinfacht gesagt süchtig. Seine Wahrnehmung für andere Dinge schränkt sich dadurch zunehmend ein und seine Lebensqualität sinkt wie bei einem Drogenabhängigen oder „Ball-Junkie“!

In den ersten 18 Lebensmonaten ist darauf zu achten, dass Knochen und Gelenke nicht überlastet werden. Der Knochenaufbau befindet sich in seiner Entwicklung, ist daher nicht voll belastbar und der junge Hund sehr anfällig für Verletzungen. Ich lege Ihnen ans Herz in dieser Zeit folgende Dinge zu beachten:
Laufen neben dem Fahrrad ist ein absolutes Tabu! Sie können Ihren Welpen an das Rad heranführen, ihn an Fahrradkorb oder Anhänger gewöhnen. Natürlich nicht bei sonnigen Temperaturen.
Steigen Sie keine längeren Treppen mit dem Hund und lassen Sie ihn an diesen nicht ohne Aufsicht. Kurz zwei, drei Stufen rauf und runter zur Erkundung sind prima.
Der Welpe sollte nicht auf harten oder glatten Böden toben und vermeiden Sie jedes Springen aus Höhen, die über der Brustansatzhöhe liegen, wie vom Sofa, aus dem Bett oder dem Auto!
Hundesport wie Agility und THS beginnen Sie bitte vorsichtig nach Ende des Wachstums, mit zunächst kurzen Trainingseinheiten und sehr niedrigen Hindernissen. Dabei ist es ein Muss, den Hund immer professionell warm zu machen und auch geschult zu führen!
„Männchen machen“ ist eine Übung, zur Stärkung der Wirbelsäule, mit der man aber erst nach dem Wachstum beginnen darf.

Wird der Welpe von uns oder einem anderen Hund zum Toben aufgefordert, möchte oder muss er mithalten und überschreitet sehr schnell seine Belastungsgrenze. Dann ist es Ihre Aufgabe darauf zu achten, dass die Aktion rechtzeitig abgebrochen wird. Insbesondere wenn der andere Hund größer oder schwerer ist, greifen Sie bitte ein bzw. lassen Sie es gar nicht erst zu – insbesondere auch in der Hundeschule!

Natürlich darf Ihr Welpe noch keine langen Spaziergänge machen. Öfter eine kurze Strecke entspricht dem natürlichen Bewegungsmuster. Hier gibt es eine gute Regel: Je Lebensmonat maximal 5 Minuten. Also bei einem 4 Monate alten Welpen heißt es nach 10 Minuten den Rückweg anzutreten! Ist dennoch eine längere Stecke geplant, gewöhnen Sie den Welpen einfach an einen Hundewagen oder eine Bauchtragetasche.

Beherzigen Sie diese Hinweise, denn der Welpe tobt und folgt Ihnen bis zur Erschöpfung. Sie müssen ihm sagen, wann es Zeit zum Schlafen ist!

 

Hier geht es um Leben und Tod:

Setzen Sie Ihren Hund niemals in ein aufgeheiztes Auto! Und unterschätzen Sie nicht, in welch kurzer Zeit ein Auto sich auf unerträgliche Temperaturen erhitzen kann! Lassen Sie Ihr Hondje auch nur kurze Zeit allein, droht ihm bereits bei Außentemperaturen von 20°C Lebensgefahr!

Stöckchen eignen sich nicht als Beschäftigung für den Hund, da die Verletzungsgefahr einfach zu groß ist! Mir selbst sind bereits zwei Hunde bekannt, die ihren Verletzungen erlegen sind.

Lassen Sie Ihren Freund nicht allein vor einem Geschäft sitzen. Es ist keine Ausnahme, dass Hunde gestohlen, getreten, abgeleint werden. Überlassen Sie ihn nie sich selbst, auch nicht im Garten, denn Ihnen entgeht, wenn ein Kind am Zaun ärgert, Giftköder gefüttert werden oder Ihr Hund jagd…

Kurz zur …

… Körperpflege

Das seidige Fell des Kooikerhondje ist pflegeleicht, riecht angenehm frisch und trocknet schnell. Grundsätzlich sollte man es nicht baden. Das Haarkleid bleibt ungetrimmt, nur an den Pfötchen und zwischen den Ballen wird es geschnitten. Bei Bedarf sollte das Hondje mit einer guten Bürste, die ein sehr weiches Kissen besitzt, welches Verfilzungen nicht rausreißt, sondern rauszieht, gepflegt werden. Sicherlich haart dieses Hondje auch, mal mehr und mal weniger, so dass der Staubsauger öfter zum Einsatz kommt.

Ganz wichtig, bitte gewöhnen Sie den Welpen an die Berührung der Pfoten, der Zähne sowie aller Körperteile. Ein entspanntes Kürzen der Krallen, Zähneputzen, Pfötchen säubern, Zecken entfernen und Haare schneiden wird dann kein Problem sein.