7. bis 9. Lebenswoche
Auf ihrem Abenteuer-Spielplatz im Haus und im Garten trainieren die Welpen mit Spaß ihren Gleichgewichtssinn, lernen verschiedene Untergründe kennen und machen Erfahrung mit ihrem Körpergefühl.
In dieser Lebensphase ist das Neugierverhalten noch ausgeprägt – aber die Vorsicht vor Unbekanntem nimmt zu.
Für unsere drei ist es daher wichtig auch weiterhin Erfahrungen mit belebten und (zunächst) unbelebten Gegenständen, wie Rasenmäher, Rollator, Kinderspielzeug zu machen und im Haus Interaktionen wie Staubsauger, klappernde Kochtöpfe, Föhn u.v.m. mitzubekommen.
Wir fördern den Kontakt zu freundlichen Artgenossen und schaffen damit eine Grundlage für angenehme Hundebegegnungen. Die Welpen lernen respektvoll auf den souveränen Althund zuzugehen und auf seine Signale angemessen zu reagieren.
Jetzt ist es an der Zeit, die Welpen an das Autofahren zu gewöhnen und kleine Ausflüge mit dem DogBus zu unternehmen. Wir bieten ihnen interessante Anreize, wie den Besuch einer Pferdekoppel. Die Hundefamilie besucht eine Straße und beobachtet Autos, Trecker, einen Zug, Fahrradfahrer, Fußgänger, kommt erneut an einer Pferdekoppel vorbei. Auf der Rücktour schlafen alle wohlig ein, verarbeiten ihre Erlebnisse und werden zukünftig gerne wieder mitfahren.
Mit Vollendung der achten Lebenswoche steht ein Tierarztbesuch an. Die Welpen dürfen die Praxis erkunden, bekommen ihre ersten Impfungen, einen Gesundheitsscheck und Chip mit Transpondernummer. Jetzt müssen sie noch in einem der kostenlosen Haustierzentralregister (Tasso) verzeichnet werden, damit sie im Notfall wieder nach Hause finden. Dafür sind ihre neuen Familien zuständig.
Am 13.05.2022 bekommen wir Besuch von der Hauptzuchtwartin des DCK e.V.. Frau Schelve nimmt den DNA-Backenabstrich und begutachtet unseren B-Wurf. Sie freut sich über den gepflegten Zustand unserer Tany sowie über das offene und freie Verhalten ihrer Welpen. Im Wurfabnahmeprotokoll bescheinigt sie uns die gute Sozialisierung und erwähnt, dass die Welpen bestens geprägt sind.
Bevor sich mit zunehmendem Alter unschöne Spielvorlieben, wie Beißen und Rempeln unter den Geschwistern festigen, ziehen unsere Welpen in ihr neues Zuhause und dürfen von ihrer Einzelbetreuung profitieren. Wichtig ist jetzt, dass die Welpen sich auf ihren Menschen fokussieren und u.a. durch gemeinsames Spiel eine enge Bindung aufbauen, was auch die Erziehung erleichtert.
In den folgenden Wochen werden dann erste Eindrücke gefestigt und verinnerlicht. Autofahrten zum Beispiel sind nicht mehr aufregend, sie werden als ungefährlich und normal eingestuft – ebenso das Gebell des Nachbarhundes, das Halsband und Geschirr, die Körperpflege, ein springendes Kind, die Mülltonnen und der gelbe Sack am Straßenrand.
Die Welpen sind wissbegierig und müssen weiterhin geprägt und sozialisiert werden, aber in Maßen! Dem kleinen Wesen muss die Zeit bleiben, jeden neuen Eindruck zu verarbeiten.
Ein Hund, der aufgrund von Reizüberflutung nicht zur Ruhe kommt und nicht ausreichend viel schläft, dem geht es nicht gut. Das A und O im neuen Zuhause ist zunächst der Aufbau einer guten Bindung, auch durch Einschränkungen, Regeln die Sicherheit bieten und Respekt fördern.